LEP#322 - Vincent Vermeulen zum erfolgreichen Wiedereinstieg

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Florian , Christian & Peter

August 1, 20251 hr 46 min
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LEP#322 - Vincent Vermeulen zum erfolgreichen Wiedereinstieg

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Episode Notes

Wir begrüßen heute zum wiederholten Mal Vincent Vermeulen, erfahrenen Sportphysiotherapeuten und Laufcoach. Mit vielen Jahren Praxiserfahrung teilt er unser Verständnis für Lauftechnik, Verletzungsprävention und Regeneration.

🦶 Diagnose und Ursachenanalyse

Ganganalyse ohne Schuhe: Wir haben direkt am Laufband barfuß analysiert, wie die Ferse zu stark aufschlägt. Die fehlende aktive Fußab­wicklung führt zu übermäßiger Belastung von Achilles- und Plantarsehne.
Gewebsschäden sichtbar machen: Auf MRT zeigen sich Knochenmarködeme am Fersenbein, ausgelöst durch chronischen Zugreiz an Sehnenansatz.
Gate-Control-Theorie: Schmerzsignale können im Rückenmark durch andere Reize gehemmt werden, solange die Verletzung nicht zu groß ist. Wärme und vertraute Umgebung lindern kurzzeitig das Empfinden.

⏸ Ruhigstellung vs. kontrollierte Belastung

– Vincent’s Empfehlung: Sehnen brauchen Ruhe – idealerweise konsequent sechs bis acht Wochen weitestgehend entlasten.
– Passive Kondition: Radfahren und Schwimmen erhalten das Herz-Kreislauf-System, reduzieren aber nicht die krankheitsspezifische Gewebeanpassung.
Progressiver Wiedereinstieg: Erste Barfußeinheiten am Laufband, zehn Minuten pro Tag, dann schrittweise auf eine halbe Stunde pro Lauf steigern.

🏃‍♂️ Aufbauend trainieren: Umfang und Intensität

Langsame Steigerung: Ab der dritten Woche nach der Ruhephase können wir den Wochenumfang behutsam erhöhen – fünf bis zehn Prozent mehr Belastungszeit pro Woche.
Geländespezifität: Valide Anpassung durch unebene Trails und einbeinige Sprungübungen, um federnde Qualität von Sehnen und Bindegewebe zu fördern.
Plyometrie statt Gymnastik: Einbein-Hüpfer, Bergaufsprints oder bestimmte Sprungfolgen steigern „Leg Spring Stiffness“ und gehören für Vincent zu den effektivsten Stabilitätstrainings.

📊 Monitoring und subjektives Empfinden

Herzfrequenz und Laktat nutzen wir retrospektiv, um langfristige Anpassungsmuster zu erkennen, nicht als strikte Trainingsvorgabe.
RPE (Rate of Perceived Exertion) bleibt unser wichtigster Indika